Eine weitere Behauptung der Gegner der Ganzjahresfütterung ist, dass die Vogeleltern in der Nähe von Futterstellen minderwertiges Körnerfutter statt der dringend benötigten Proteine in Form von Insekten, Läusen, Raupen, usw. an die Kleinen verfüttern würden.

Dazu eine Beobachtung an einem Vogelhäuschen, in dem ein Blaumeisenpaar erfolgreich gebrütet hat:

  • Mehrere Stunden lang habe ich beobachtet, wie die Kohlmeiseneltern immer wieder vom Vogelhäuschen direkt zur 3 m entfernt stehenden Futtersäule geflogen sind, um sich zu stärken. Von dort sind sie dann jedes Mal losgeflogen, um sich auf die mühsame Suche nach geeignetem Futter für die Kleinen zu machen. Nicht einmal haben sie die Kleinen mit Futter aus der Futtersäule gefüttert.

Es ist also genau so, wie Prof. Berthold es in seinem Buch „Vögel füttern – aber richtig“ beschreibt. Weil wir die Insektenpopulation inzwischen dramatisch verringert haben, müssen Vögel immer weitere Strecken fliegen, um noch geeignete Nahrung zu finden. Und um diese Flugstrecken bewältigen zu können, helfen wir mit der Ganzjahresfütterung gerade im Frühling und Frühsommer während der Hauptbrutzeit.

Vögel werden durch Futterstellen nicht „faul“, wie der NABU behauptet und ihnen damit menschliche Eigenschaften andichtet. Im Gegensatz zu uns wissen Vögel sehr wohl, was gut für sie ist und tun alles, was in unserer verarmten Umwelt noch möglich ist, damit es dem Nachwuchs gut geht.

Wegen der immer wärmer werdenden Winter ist inzwischen die Einrichtung von Futterstellen im Frühling und Sommer besonders wichtig. Bei mir ist dann weit mehr Betrieb an den Futterstellen als im Winter. Mit der Bereitstellung von Vogelfutter in dieser Zeit können wir das große Vogelsterben ein kleines bisschen verlangsamen. Wir helfen den Vögeln und tragen indirekt auch dazu bei, dass es dem Vogelnachwuchs besser geht und mehr Jungvögel kräftig und wohlgenährt flügge werden.

Ekkehard Mantel

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