Wie jedes Frühjahr ist es nun wieder so weit: Die Verspargelung der Landschaft nimmt immer mehr zu und erreicht unerträgliche Ausmaße. So verunstaltete Felder sind nicht nur hässlich, sondern auch ökologisch komplett wertlos. Kein Vogel kann hier noch irgendetwas Essbares finden, und auch die Klimakatastrophe wird durch die Aufheizung dieser Felder befeuert.

Ich verstehe den Hype um Spargel sowieso nicht. Das ist doch nur ein Alibi, um sich fette Hollandaise und Schinken reinzuschaufeln. Spargel selbst ist ja mehr oder weniger von Eigengeschmack befreit. Bei mir kommt der gleiche Geschmack wesentlich billiger aus dem Wasserhahn.

Mein Vorschlag: Statt die Landschaft weiter zu verspargeln, sollten wir lieber mehr Windräder bauen. Das sollten auch aus Vogelschutzgründen nicht die üblichen Propeller sein – es gibt viel bessere Alternativen –, aber egal welcher Typ gebaut wird, es sieht immer wesentlich schöner aus als die Verspargelung und hat auch noch einen großen Nutzen.

Noch ein paar Fakten: 1 kg Spargel hat etwa 180 Kalorien, auf einem Hektar können gut 5100 kg Spargel geerntet werden. D.h. pro Hektar Spargelanbau erzeugen wir 900 kcal, was einer Leistung von etwa 1 kWh entspricht. Ein Vielfaches davon wird allerdings für den Diesel der Landmaschinen, die Herstellung des Kunstdüngers und der Folien usw. verbraucht. Und etwa 1500 Arbeitskraftstunden pro Hektar kommen auch noch dazu.

Es werden also immense Mengen an Energie verschwendet und CO2 produziert, und das alles nur für Wasser in Stangenform? Mit Windkraft sind pro Hektar und Jahr etwa 18 Mio. kWh erzeugbar. Würde man auf der gesamten verspargelten Fläche Deutschlands (etwa 12.000 ha) Windräder bauen, könnte man 216 TWh Strom erzeugen. Das wären über 40% des deutschen Strombedarfs im Jahr 2023. Und darunter könnte man noch Gemüse mit Nährwert und Geschmack anbauen.

Ekkehard Mantel

 

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